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23.05.2018

. / .Deutsch / Lyrik / Interpretationsansätze / Interpretationsansätze zu Ganymed
Stand: 01.07.2007

Ganymed:

Das lyrisch Ich erfährt die Werbung der Natur durch intensives Naturerleben,
interpretiert die Natur emotional als Teil des göttlichen Seins, d.h. untrennbare
Einheit von Gott und Natur (vgl. Z. 31 u. 32); wechselseitige Bewegung
zwischen dem Ich und der Einheit „Gott-Natur”; Bewegungen verbinden sich
in dem Ausruf: „Umfangend umfangen!”
Rückgriff auf antike Mythologie, hier aber Umdeutung des Mythos (z.B. Zuneigung
nur einseitig).
Offene Form der Ode, freie Rhythmen, kein Reim und kein Metrum,
sondern gehäufte „Regelverstöße“ sowie inversive Satzstrukturen,
Anakoluthe, Neologismen; Steigerung der Erregung (Klimax im Kompositionsbild)
bis hin zur Massierung von Satzellipsen.

Unverkennbar Lyrik des „Sturm und Drang“: Ganymed als Symbol ungebundener
Lebenskraft, unmittelbare Naturerfahrung als Indiz für Erlebnislyrik;

Geniebegriff: Erleben des Künstlers, seine Vorstellungen sind
Ausgangspunkte künstlerischer Tätigkeit

Wie aus dem Text ableitbar und für diese Epoche typisch ist das Ideal des Genies,
das nach eigenen Interessen und Wertvorstellungen handelt, Regeln als die
individuelle Entfaltung der natürlichen Anlagen und Bedürfnisse hemmende
Hindernisse zurückweist und keine Autoritäten anerkennt, hier erkennbar.