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letztes Update:
23.05.2018

. / .Deutsch / Lyrik / Methodik / Interpretationsmuster für lyrische Texte
Stand: 27.02.2012

Interpretationsmuster für lyrische Texte (werkimmanenter Ansatz)


Einleitung: Basisinformationen: Nennung von: Autor, Titel, Texttyp, Zeit, Ort, Thema etc.
Als Arbeitshypothese formulieren: vermutete Intention
(auch verknüpfbar mit erstem Eindruck)

Überleitung: Formulierung eines 1. Eindrucks (inhaltlich und/oder formal)


Hauptteil: Analyse der einzelnen Strophen bzw. Versgruppen;
hier geht es um eine Detailanalyse!

Grundprinzip: integratives Verfahren -> eigene inhaltliche Aussage/Deutung
wird angebunden an sprachlich- stilistische Merkmale (Wortwahl, Syntax und
rhetorische Figuren – in lyrischen Texten zumeist: Personifikationen,
Inversionen, Metaphern, Anaphern, Assonanzen und Alliterationen) und
verknüpft mit entsprechenden lyrischen Formelementen (Kompositionsbild,
Sprecherrolle, grafische Besonderheiten, Metrum, Kadenzen; Reimschemata,
orthografische Besonderheiten).

Nächstes Grundprinzip: Es muss nicht alles genannt werden (keine Erbsenzählerei),
sondern die den Text konstituierenden (prägenden; bildenden) Elemente
sollten erfasst und genannt werden (exemplarisches Vorgehen).
Sprachliche und stilistische und Formelemente sollten nicht nur einfach benannt
werden, sondern müssen in einem funktionalen Zusammenhang gesehen werden,  
d. h., was leistet dieses sprachliche Phänomen, welche Wirkungsabsicht verfolgt
der Autor und welche tatsächlich erzielte Wirkung wird vermutlich beim
Leser erzeugt.


Methodik: Teilzitate und Zeilenverweise sind unverzichtbar.

Überleitung: Verifizieren bzw. Falsifizieren der anfänglichen Arbeitshypothese

Schluss: Beginnend mit einer zusammenfassenden Gesamtschau
(Öffnung der Perspektive) sollen sowohl eine ästhetische als auch ein
persönliche Wertung vorgenommen werden;
gegebenenfalls ist ein Adressatenbezug herzustellen.